Im Frühjahr häufen sich bei mir viele Fragen rund um das Thema Anzucht und Setzlinge.
Mit dieser 7-teiligen Serie möchte ich euch thematisch meine Erfahrungen teilen, eure Fragen beantworten und viele Tipps und Tricks verraten, wie auch ihr gesunde Setzlinge heranzieht!
Wer sein Saatgut zur richtigen Zeit und am richtigen Ort aussät, kann von vornherein viele Probleme vermeiden, welche die Setzlinge ansonsten ziemlich beeinträchtigen würden.
Der richtige Zeitpunkt zum Aussäen
Jedes Obst, Gemüse und Kräuterchen hat seinen eigenen Zeitpunkt für die Aussaat.
Der beste Aussaat-Zeitpunkt steht nicht umsonst auf den Saatgut-Tütchen drauf.
Pflanzen brauchen genug Licht, um gut wachsen zu können. Im Winter und Frühjahr ist das Licht der Sonne viel schwächer und die Tage an denen Sonne überhaupt scheint viel weniger. Das merken die kleinen Pflänzchen.
LICHT
– Wird zu früh auf der Fensterbank ausgesät, kann es sein, dass sie nicht genug starkes Licht bekommen und vergeilen. Das heißt, sie recken und strecken sich in Richtung Fensterscheibe und wachsen dabei ewig lang.
KRANKHEITEN & SCHÄDLINGE
– Wer zu früh aussät, hat dann die Pflänzchen länger in der Wohnung stehen, bis diese ins Freie gesetzt werden dürfen. Je länger sie in der warmen Wohnung mit trockener Heizungsluft stehen, desto anfälliger werden sie gegen Krankheiten und Schädlinge.
Die ganze Mühe wäre umsonst, wenn sie eingehen, bevor sie überhaupt Frischluft schnuppern durften.
FROST
– Wird zu früh im Freien ausgesät, kann es sein, dass es dem Saatgut in der Erde noch zu kalt ist, gar nicht keimt und zum Schimmeln anfängt.
AUSRIEFEN DER FRÜCHTE
– Ebenso ist es nicht ratsam, zu spät auszusäen.
Wenn zu spät mit der Anzucht der Setzlinge gestartet wird, hat die Frucht nicht mehr genug Zeit, um richtig auszureifen, bevor die Saison zu Ende ist.
Der richtige Standort
Der richtige Standort für die Aussaat ist die Fensterbank oder sonst der hellste Platz in der Wohnung. Setzlinge brauchen viel Licht. Wer nicht genügend Licht hat, kann mit einer Tageslichtlampe nachhelfen.
Die richtige Temperatur
Setzlinge wie Chili, Paprika und Aubergine sind sehr wärmebedürftig und können zu oder direkt auf einen lauwarmen Heizkörper gestellt werden. Trotzdem immer einen Blick auf die Temperatur sowie die Feuchtigkeit haben. Auf dem Heizkörper verdunstet Wasser und die Erde trocknet schneller aus.
Anderes Saatgut, welches nicht wärmebedürftig ist, braucht keinen Heizkörper unmittelbar in der Nähe und kann an jedem beliebigen hellen Platz in der Wohnung stehen.
Die richtige Saattiefe
Jedes Saatgut hat seine eigene Saattiefe. Es gibt die Dunkelkeimer, die lieber tiefer in der Erde sitzen und Lichtkeimer, die Licht benötigen, um überhaupt keimen zu können.
Der Samen wird so tief gesetzt, wie er selbst groß ist.
Lichtkeimer
Lichtkeimer brauchen Licht um zu keimen und dürfen nicht tief in die Erde gesteckt werden. Diese Samen nur oberflächlich auf die Erde streuen und andrücken. Eventuell ganz wenig Erde oben drüber streuen, wenn überhaupt.
Lichtkeimer sind sehr feines Saatgut wie Salate, Karotten, Kräuter, Kresse, Tomaten, …
Dunkelkeimer
Dunkelkeimer brauchen es dunkel, um keimen zu können. Dieses Saatgut wird tief in die Erde gesteckt und findet später selbst den Weg an die Oberfläche.
Dunkelkeimer sind größeres Saatgut wie zum Beispiel Bohnen, Erbsen, Mais, Gurke, …
