Setzlinge düngen
Setzlinge düngen

Wann Setzlinge Umtopfen und Düngen?

Im Frühjahr häufen sich bei mir viele Fragen rund um das Thema Anzucht und Setzlinge.
Mit dieser 7-teiligen Serie möchte ich euch thematisch meine Erfahrungen teilen, eure Fragen beantworten und viele Tipps und Tricks verraten, wie auch ihr gesunde Setzlinge heranzieht!

Die häufigsten Fragen über Setzlinge kommen von euch zum Thema Umtopfen und Düngen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um die kleinen Setzlinge umzutopfen?
Woran sehe ich, dass meine Setzlinge pikiert gehören?
Müssen sie überhaupt umgetopft werden?
Brauchen Setzlinge Dünger?
Wann darf ich sie zum ersten Mal düngen?
Womit dünge ich meine Setzlinge?

Ich hoffe, all eure Fragen in diesem Beitrag beantworten zu können!

3 Anzeichen, an denen du siehst, dass es Zeit zum Umsetzen und Düngen ist.

Egal ob du die Samen einzeln ausgesät hast oder mehrere in ein Gefäß gesetzt hast, irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem sie größer werden und mehr Platz brauchen sowie mehr Nährstoffe, um sich weiter entwickeln zu können.

DIE ERSTEN ZWEI CHARAKTERISTISCHEN BLÄTTER (nicht Keimblätter)

Die allerersten zwei Blätter, die du siehst, das sind die Keimblätter. Diese sehen so gut wie bei allen Setzlingen gleich aus. Hier braucht das kleine Pflänzchen noch Zeit.
Die nächsten zwei Blätter, die sich bilden, bekommen schon allmählich die charakteristische Form für die jeweilige Pflanze.
Ab diesem Zeitpunkt kannst du zu eng gesetzte Pflänzchen in normale Erde umtopfen und mit einer leichten Düngung anfangen.
Wenn dein Setzling einzeln gesetzt wurde und genug Platz hat, brauchst du ihn nicht zwingend umzutopfen, jedoch anfangen zu düngen.


DIE WURZELN WERDEN SICHTBAR

Ein ebenfalls guter Indikator ist der Wurzelballen. Wachsen die Wurzeln unten oder seitlich aus dem Anzuchttopf heraus, ist es an der Zeit, die Pflänzchen in ein größeres Gefäß zu setzen und mit leichter Düngung zu starten.
Noch zu junge und feine Wurzeln würden bei einer Düngergabe durch die Salze verätzen.

dünger


ZU WENIG PLATZ

Bei zu viel ausgesäten Setzlingen in einer Schale herrscht schnell Platzmangel. Sollten die zwei oben genannten Punkte (charakteristischen Blätter und Wurzeln) noch nicht sichtbar sein, empfehle ich trotzdem, diese zu vereinzeln und umzutopfen.
Düngen würde ich hier erst, wenn sie später die charakteristischen Blätter und/oder ein starkes Wurzelwerk ausgebildet haben.
Die Nährstoffe in der neuen Erde sollten fürs Erste einmal reichen.



Verwachsene Wurzelballen lassen sich in einem warmen Wasserbad gut entwirren!


Erste Düngung

Die erste leichte Düngung darf gestartet werden, wenn das Wurzelwerk und die ersten charakteristischen Blätter ausgebildet sind.
Welche Möglichkeiten gibt es hier?

BRENNNESSEL SUD

Ein Brennnesselsud ist ein Tee aus Brennnesselblätter, welcher 24 Stunden zieht.
(Nicht zu verwechseln mit der BrennnesselJAUCHE, welche Übel stinkt und mind. eine Woche ziehen muss)
Dieser 24-Stunden-Tee wird 1:1 mit Wasser gemischt und löffelweise über der Erde verteilt.
Dieser Sud kann auch auf die Pflänzchen gesprüht werden, um Blattläuse vorzubeugen.

KOMPOST-TEE
Reine Komposterde wäre noch zu scharf für die feinen Wurzeln, deshalb empfiehlt sich für die erste Düngung ein stark verdünnter Kompost-Tee.
1-2 Esslöffel Komposterde in einem Liter Wasser einrühren. Den Sud über Nacht stehen lassen und ab dem nächsten Tag löffelweise gießen.
Genauso gut geht hier der Kompost von Regenwürmern, sowie Regenwurmtee.