Im Frühjahr häufen sich bei mir viele Fragen rund um das Thema Anzucht und Setzlinge.
Mit dieser 7-teiligen Serie möchte ich euch thematisch meine Erfahrungen teilen, eure Fragen beantworten und viele Tipps und Tricks verraten, wie auch ihr gesunde Setzlinge heranzieht!
Samenfestes Saatgut oder F1 Hybrid?
Verwende nur samenfestes Saatgut!
Saatgut mit der F1-Bezeichnung sind Hybridzüchtungen.
Diese bringen zwar kurzzeitig für eine Saison entweder mehr Ertrag oder haben besonders gleichmäßig geformte Früchte und sind teilweise resistenter gegen Krankheiten, jedoch sind diese so hingezüchtet, dass sie nicht für die Weitervermehrung geeignet sind. Gewonnenes Saatgut aus genau diesen Hybrid-Früchten weisen im Folgejahr diese Eigenschaften nicht mehr vor und wachsen, wenn überhaupt, viel schwächer.
Lass die Finger davon!
Die liebe Franzi hat es auf den Punkt gebracht, besser könnte ich es auch nicht sagen:
Saatgut ist ein kapitalistisches Geschäft, in dem es vor allem um große Erträge, wenig aufwändige Pflege der Pflanzen und am Ende eben auch das liebe Geld geht. Denn Hybrid-Saatgut muss, aus den oben genannten Gründen, in jedem Jahr neu erworben werden. Viele große Konzerne liefern dazu gleich das passende Pflanzenschutzmittel, wie praktisch …
– Franzi Schädel
Woher Saatgut beziehen?
Kauft nur Saatgut welches samenfest, sortenfest, und nachbaufähig ist.
Eine riesige Auswahl an Saatgut gibt es in jedem Gartencenter oder Baufachmarkt.
Zu Anfang der Saison gibt es ebenfalls viele lokale Pflanzenmärkte & Saatgutbörsen. Online gibt es auch jede Menge Anbieter und viele kleine Saatgut-Startups mit Bio-Saatgut in Top-Qualität.
Meine Empfehlung:
Jedes Jahr selbst aus den eigenen gezogenen und ausgereiften Früchten die Samen für das nächste Jahr zu Sammel. Du sparst dir damit für nächstes Jahr nicht nur viel Geld, sondern trägst auch einen Teil dazu bei, die Sortenvielfalt von Obst und Gemüse zu erhalten.
Tipp zur Saatgut-Aufbewahrung:
Am idealsten wird Saatgut in einer Papiertüte oder kleinen Döschen aufbewahrt.
Trocken & atmungsaktiv.
Vorsicht bei luftdicht verschlossenen Gefäßen – hier besteht Schimmelgefahr.
Die gesammelten Samen am besten mit folgenden Daten beschriften:
– Sortennamen
– Jahr, in dem sie gesammelt oder gekauft wurden
– Herkunft (Balkon, Garten, Geschäft)
– Sonstige Information, die du aus der Anbau-Erfahrung mitgenommen hast.
Wie ich mein Saatgut aufbewahre:
Papiertütchen
atmungsaktiv und einfach zu beschriften.
Diamanten-Sortierboxen
Diese sind wie TicTac-Dosen. Super zum Sortieren und mit Blick auf den Inhalt.
Perlensortierboxen
Achtung: zu kleines Saatgut von z.B. Salaten kann sich vermischen, wenn Box geschüttelt oder auf den Kopf gestellt wird.