Im Frühjahr häufen sich bei mir viele Fragen rund um das Thema Anzucht und Setzlinge.
Mit dieser 7-teiligen Serie möchte ich euch thematisch meine Erfahrungen teilen, eure Fragen beantworten und viele Tipps und Tricks verraten, wie auch ihr gesunde Setzlinge heranzieht!
Die kleinen Pflänzchen brauchen am Anfang ein bisschen mehr Pflege und Aufmerksamkeit.
Wer einmal am Tag einen kurzen Check macht, erspart sich ein böses Erwachen.
Wer mögliche Probleme frühzeitig erkennt, kann leichter etwas dagegen unternehmen.
Austrocknung
Saatgut, das erst keimen muss, sollte immer feucht gehalten werden.
Sind die Setzlinge erst einmal da, brauchen sie mindestens genauso viel Wasser.
Man muss nicht zwingend jeden Tag gießen. Jedoch täglich die Feuchtigkeit der Erde kontrollieren.
Zu nass fördert Trauermücken und Schimmel, zu trocken schadet den Setzlingen.
Schädlinge & Krankheiten erkennen
TRAUERMÜCKEN und ihre LARVEN
Trauermücken können zum Problem werden, sobald sie ihre Larven in die Erde abgesetzt haben. Diese Glasnudel-ähnlichen Würmer ernähren sich von den frischen Wurzeln der jungen Setzlinge. Je kleiner der Sprössling noch ist, desto verheerender, da diese es in den meisten Fällen nicht schaffen oder sehr geschwächt in die Saison starten.
Deshalb gilt: Immer einen Blick auf die Erdoberfläche haben.
Trauermücken vorbeugen:
– Augen auf beim Kauf von Anzuchterde
– Anzuchterde sterilisieren
– Sand oder Vermiculit auf die Erdoberfläche streuen
– Erde nicht zu nass halten
Trauermücken bekämpfen:
– Gelbsticker aufstellen
– Nematoden gießen
>>> Mehr zum Thema Trauermücken findest du hier!
SPINNMILBEN
Spinnmilben, die fast unsichtbaren Blatt-Saft-Sauger.
Spinnmilben werden absolut unterschätzt und oftmals viel zu spät gesehen.
Auf den ersten Blick merkt man nicht unbedingt, dass die Pflanze von Spinnmilben befallen ist. Spätestens wenn die Blätter lebloser und lebloser werden, und der Befall fortgeschritten ist, wird es uns klar.
– Spinnmilben schleichen sich gerne bei Setzlingen ein, die schon etwas länger in der Wohnung stehen. Sie lieben die trockene Heizungsluft!
– Spinnmilben sitzen an der Blattunterseite
– Sie sehen aus wie eine Staubschicht mit Brösel
– Aber diese Brösel schauen das Leben aus dem Blatt. Sichtbar an den Punkten auf der Blattoberseite.
Pflanze/Blattunterseite mit Neemöl-Mischung oder Laugenseifen-Mischung besprühen.
Eine Woche lang, täglich wiederholen.
BLATTLAUS
Bei der täglichen Kontrolle der Setzlinge schaue ich hier insbesondere in die Blattachseln und den noch kleinen, meist eingerollten Blättchen in der Mitte. Diese Stelle lieben Blattläuse, um sich zu verstecken.
Blattläuse können grün, schwarz, grau oder rot sein, … es gibt sehr viele unterschiedliche Arten.
Für Setzlinge gilt, hier die Blattläuse gleich entfernen und mit einem Brennnessel-Sud gießen und besprühen. (Sud = Brennnesseltee, der 24h gezogen hat)
Beobachten
Wer sein Pflänzchen genauer beobachtet, weiß, wann es aus den Kinderschuhen herausgewachsen ist und es Zeit für den nächsten Schritt ist.
Wie viele Blätter hat der klein Spross?
Die ersten zwei Blätter sind die Keimblätter. Danach kommen erst die zwei ersten, für die jeweilige Pflanze, charakteristischen Blätter. Dann wird es Zeit für die erste leichte Düngung.
Wer mehr Samen in einem Topf ausgesät hat, kann jetzt die Pflänzchen vereinzeln und umtopfen.
Wie sieht das Wurzelwerk aus?
Kommen unten oder seitlich Wurzeln zum Vorschein? Dann ist auch hier der Sprössling bereit für eine erste leichte Düngung und Umtopfen.
