Setzlinge richtig abhärten

Im Frühjahr häufen sich bei mir viele Fragen rund um das Thema Anzucht und Setzlinge.
Mit dieser 7-teiligen Serie möchte ich euch thematisch meine Erfahrungen teilen, eure Fragen beantworten und viele Tipps und Tricks verraten, wie auch ihr gesunde Setzlinge heranzieht!

Nun sind die Setzlinge schon groß geworden, es wird immer voller auf der Fensterbank. Wann dürfen die kleinen Pflänzchen ins Freie gepflanzt werden und was muss dabei beachtet werden?

Setzlinge abhärten

Die kleinen Pflänzchen stehen Tag für Tag auf der Fensterbank, ohne gröbere Vorkommnisse oder Gefahren. Step by Step Abhärten ist ein wichtiger Punkt, damit sie nicht plötzlich von einem auf den anderen Tag mit Wind, Wetter und starker Sonne zurechtkommen müssen.
Dies passiert Stück für Stück.

SONNENBRANDGEFAHR:
An warmen Tagen kannst du die kleinen vorgezogenen Pflänzchen auf den Balkon, die Terrasse oder in den Garten stellen. Aufpassen, dass sie anfangs noch keine pralle Sonne abbekommen – das würde ihre feinen Blätter verbrennen. Ein schattiger Platz oder ein bewölkter Tag sind für den Anfang ideal. Mit der Zeit dürfen sie nach und nach den ein oder anderen Sonnenstrahl zu spüren bekommen.

STABILITÄT VERBESSERN:
Wind spielt ebenfalls eine große Rolle! Zu Hause stehen die Pflanzen windgeschützt am Fensterbrett und machen natürlich keine Anstalten, sich gegen den Wind zu wappnen und stärker zu werden. Deshalb auch darauf achten, dass am Anfang draußen kein allzu großer Sturm ist. Die Pflanzen müssen sich erst Stück für Stück an mehr Wind gewöhnen. Sie werden von Tag zu Tag stärker und stabiler.

Kleiner Wind-Trick:
Wer einen Ventilator hat, kann diesen zu Hause hin und wieder zum Fensterbrett stellen, um den Kleinen ein wenig Schwung ins Leben zu geben. Sie wachsen viel fester, stabiler und verankern sich besser in der Erde!


Setzlinge auspflanzen

Wann die Setzlinge letztendlich in Freie ausgesetzt werden dürfen, hängt ganz von der Sorte ab.
Frostempfindliche Pflanzen dürfen erst ab Mitte Mai ausgepflanzt werden.
Die Eisheiligen, Mitte Mai, sollten abgewartet werden, da es an diesen Tagen zu noch zu frostigen Temperaturen kommen kann.
Wärmebedürftige Setzlinge wie Chili, Paprika, Pfefferoni und Aubergine empfehle ich erst ab Juni ins Freie auszusetzen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass sogar die Gurke zickig wird, wenn sie eine kühle Nacht hatte. Also pflanze ich meine Gurken auch lieber erst im Juni hinaus, oder decke sie an kälteren Tagen mit Vlies ab.
Kälteresistente Pflanzen können gern schon viel früher ausgepflanzt werden. Immer die Temperaturanforderungen der jeweiligen Sorte beachten. Einige überleben frostige Tage problemlos.

TIPPS BEIM AUSPFLANZEN:

  • Wurzelballen vor dem Auspflanzen noch einmal mit lauwarmen Wassern ansaugen lassen.
  • Sehr verdichtete Wurzelballen ein wenig aufbrechen, so können sie sich besser in neuer Erde wieder verwurzeln.
  • Nicht bei prallem Sonnenschein, Hitze oder Sturm auspflanzen. Das Umsetzen stresst die Pflänzchen, daher lieber am frühen Abend oder einen bewölkten Tag aussuchen.

TIEFER SETZEN, ODER NICHT?
Tomaten und Gurken besser tiefer in die Erde setzen. Sie können am Stängel neue Wurzeln bilden. Dadurch haben sie einen besseren Halt in der Erde und je mehr Wurzeln, desto besser die Nährstoffaufnahme.

Bei Salaten muss unbedingt das „Herz“, der untere verdickte Teil über der Erdoberfläche bleiben.