Feigen, doch nicht so vegan?

Sind Feigen vegan? Oder doch nicht so?

Warum dieses Thema immer wieder für Diskussionen sorgt und wie es zu dem Mythos kommt, verrate ich dir hier.

Habt ihr schon einmal einen Feigenbaum blühen gesehen? Wisst ihr, wie die Blüten aussehen?

Als ich mir die Frage gestellt habe, musste ich lange überlegen – ehrlich gesagt habe ich wirklich noch nie einen Feigenbaum blühen gesehen und das, obwohl ich einen Baum am Balkon stehen habe.
Umso verwunderter war ich, denn, wie kann sich ein Baum ohne Blüten, ohne Pollen, ohne Bestäubung fortpflanzen und Früchte zu bilden?

Die Blüte ist in der Frucht

Der Feigenbaum bildet, wie jeder andere Baum, Blüten. Nur sind seine Blüten für uns nicht sichtbar. Diese sind nach innen gerichtet und stecken in der Frucht drinnen.

Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist, dass es weibliche und männliche Blüten gibt.
Ein wichtiger Punkt, der gern überlesen wird und dann kann es durchaus in einer Horrorgesichte enden. Die eine essen wir, die andere ist für den Wespen-Nistplatz.

Jetzt kommt die Feigen-Wespe ins Spiel.

Es gibt eine spezielle Feigen-Wespe (2-3mm klein), die für ihre Larven einen Platz sucht.
Diese Wespe sucht eine männliche Feigenblüte. Durch ein kleines Loch können sie in die Frucht/Blüte hineinschlüpfen und Larven legen kann. (siehe roter Kreis am Foto)
Weil die Wespe von außen nicht erkennen kann, ob die Blüte, innen in der Frucht männlich oder weiblich ist, muss sie in alle Früchte hinein krabbeln und verträgt so bei der Suche einer männlichen Blüte, Stück für Stück die Pollen und befruchtet auf diesem Wege die weiblichen Früchte.

Die männlichen Blüten/Früchte werden nicht befruchtet – sie dienen ausschließlich der Wespen, um ihre Larven abzulegen und die weiblichen Blüten/Früchte werden während der Suche durch Pollen befruchtet und dann zur essbaren Frucht!